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VET4Africa: Unterstützung für Energieschulen in Afrika

VET4Africa: Unterstützung für Energieschulen in Afrika

Da Reisen nach Afrika derzeit kaum möglich sind, müssen afrikanische Mastertrainer ihre Schulungen vor Ort momentan selbst organisieren und durchführen. Die umfangreichen Grundlagen, die ihnen noch vor Corona in Wildpoldsried vermittelt wurden, konnten in Onlinekursen aufgefrischt und vertieft werden. Darüber hinaus leisteten die Unterstützer*innen des Projektes VET4Africa auch während der Schulungen in Afrika Hilfestellung über das Internet.

Es wurde ein digitales Lehr- und Lernkonzept entworfen, wodurch weitere Ausbildungen in Afrika ermöglicht werden. In vielen Onlinesitzungen wurden neue Unterlagen konzipiert, Video-Tutorials aufgenommen und mit Hilfe von „Moodle“ eine Lernplattform entwickelt, die mit mannigfaltigen Schulungsmaterialien gefüllt wurde. Zusätzlich entstand die Homepage www.vet4africa.com und ein eigener YouTube-Kanal

Um die hohe Qualität der Ausbildung weiterhin garantieren zu können, mussten im Vorfeld neue Strukturen geschaffen werden. Dabei wurden aus den beinahe 100 Teilnehmer*innen der vergangenen fünf Schulungen in Wildpoldsried nur die Besten ausgewählt und in Online-Wochenendkursen speziell für die geplanten Trainings weitergebildet. Bei den fünf Schulungsmaßnahmen in Uganda, Kenia und Ghana wurden insgesamt 59 qualifizierte Dozent*innen und Berufsschullehrer*innen von unterschiedlichen Institutionen ausgebildet.

Neben dem Erwerben umfangreicher theoretischer Kenntnisse, entwarfen die Teilnehmer*innen in jedem Lehrgang im Rahmen des praktischen Arbeitens ein Solarschulungssystem und bauten dieses zusammen. Wichtig ist für VET4Africa, über die Vermittlung von theoretischen und praktischen Kenntnissen hinaus, auch die Anwendung moderner Didaktik und Methodik, wie z. B. das Erlernen von handlungsorientiertem Unterricht. 

Die Projekt-Managerin Marlyse Annoepel, bbw gGmbH, reiste trotz Corona-Einschränkungen im April 2021 nach Uganda, um den Erfolg vor Ort zu überprüfen und zu dokumentieren. Sie berichtet: „Jedes Land, jede Schule oder Universität hat besondere Anforderungen, auf die wir bestmöglich eingehen, aber nicht alles ist möglich oder sinnvoll. Unsere afrikanischen Mastertrainer sind hoch motiviert und sehr engagiert. Sie zeigen hervorragenden Einsatz bei der Weitergabe und Vermittlung von Wissen zur Energieerzeugung mittels Photovoltaik. Sie sind davon überzeugt, dass dies ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist und die Zukunft Afrikas und auch die Zukunft der Welt bedeutet. Die Unterstützung durch VET4Africa wird sehr geschätzt, dringend benötigt und ist überaus effektiv.“

Bis Juli 2021 werden fünf weitere Schulungen in Uganda, Sambia und Kenia stattfinden. Über diese Schulungen hinaus wurden bereits die nächsten Ausbildungsstufen vorbereitet: So wurden sowohl theoretische, als auch praktische Unterlagen sowie die Technik für PV2 neu entwickelt und Dozent*innen darin geschult. Im Rahmen von PV2 wird der Aufbau einer Haus- oder Dorfstromversorgung gelehrt und praktiziert. Dieser Kurs baut auf den Inhalten des Grundlagenkurses PV1 auf und erweitert die Fähigkeiten der Teilnehmer*innen, über Konzeption und Planung bis hin zu Test und Wartung von photovoltaischen Inselanlagen unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten. Ziel ist es hierbei, die wichtigsten Verbraucher eines Gebäudes oder kleinerer Ansiedelungen mit Hilfe eines Inselsystems autark mit elektrischer Energie zu versorgen.

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