Bereichsleiter International bbw-Gruppe

Volker Falch

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Berufsausbildung

VET – made in Germany!

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt weltweit als Maßstab für den Vergleich von Leistung, wenn es um die Qualität der Ausbildung und deren Akzeptanz in der Wirtschaft geht.  

Als Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) befassen wir uns seit fast 50 Jahren mit allen Teilaspekten der beruflichen Ausbildung. Bei internationalen Projekten können wir daher mit unseren Partnern vor Ort folgende Schwerpunktthemen mit unseren Experten bearbeiten:

  • inhaltliches Anpassen der Lehrpläne an die Bedürfnisse der Wirtschaft
  • Qualifizierung des Lehrpersonals
  • Methodik und Didaktik der Berufsbildung
  • fach- und sachgerechtes Bewerten und Überwachen der Ausbildungen
  • Anpassen von Ausbildungen für spezifische Zielgruppen
  • Prüfungswesen, Zertifizierung und Qualifikationsrahmen

Grundsätze werden zu Qualitätsprinzipien, die übertragen werden  

Jedes Jahr werden in der bbw-Gruppe Tausende junger Menschen, aber auch berufserfahrener Erwachsener der verschiedensten Branchen und Fachbereiche aus- und weitergebildet. Im Vordergrund stehen dabei immer feste Grundsätze der dualen Ausbildung, eine besondere, auf die Zielgruppe abgestimmte Methodik und Didaktik sowie die Ausrichtung an den Anforderungen im realen Arbeitsmarkt.  

Duale Berufsausbildung bedeutet für uns jedoch nicht, unser Hauptaugenmerk  ausschließlich auf die in Deutschland rund 330 gesetzlich geregelten Ausbildungsberufe zu richten. Wir übertragen die grundlegenden Qualitätsprinzipien, die den weltweit ausgezeichneten Ruf deutscher Berufsausbildung möglich gemacht haben, auch auf alle Programme zur Qualifizierung, die außerhalb des deutschen Berufsbildungsgesetzes angesiedelt sind:

  • Ausbildungsprogramme in anderen Ländern
  • Teilqualifizierungsprogramme (www.nachqualifizierung.de)
  • unternehmensspezifische Programme

Was bedeutet VET (Vocational Educational Training) - made in Germany?  

Das in Deutschland seit mehr als 100 Jahren praktizierte Modell der dualen Berufsausbildung ist nur langfristig in andere Länder exportierbar – wobei dies häufig aufgrund unterschiedlicher kultureller, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen eine gewisse Anpassung an die äußeren Umstände erfordert.  

Im Kern geht es darum, die Faktoren, die dieses System so nutzbringend und wertvoll machen, zu erkennen, an die jeweiligen Bedingungen vor Ort anzupassen und Schritt für Schritt in den Ausbildungsprozess dort einzufügen.  

Erfolgsfaktoren für „VET - made in Germany“ aus Sicht der bbw-Gruppe :

Die Nachfrage orientiert sich an der Realwirtschaft: Ziel jeder Berufsausbildung ist eine Beschäftigung in der Wirtschaft. Deshalb muss sich das Bildungsangebot an der Realwirtschaft orientieren – sowohl qualitativ als auch quantitativ. Dazu ist es notwendig, einen ständigen Austausch der betreffenden Verantwortlichen (Wirtschaft und Bildungssektor) zu sichern, um sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Bedarf an qualifizierten Fachkräften mitzuteilen.

Zwei Lernorte: Die duale deutsche Berufsausbildung wird häufig dargestellt als Kombination von Theorie- und Praxisunterricht. Diese Vereinfachung führt zu Missverständnissen – denn die Qualität des Systems entsteht aus der Aufteilung in zwei Lernorte: Berufsschule (oder Trainingszentrum) sowie realer Betrieb (Unternehmen). Denn auch in Trainingszentren wird teilweise in Klassenräumen Praxis vermittelt und in Werkstätten werden theoretische Kompetenzen eingeübt. Doch reales Prozesswissen sowie aktuelle technologische Mittel können nur in der realen Arbeitswelt zum Einsatz kommen. Dazu ist es notwendig, die Lerninhalte klar auf die Lernorte Schule und Unternehmen aufzuteilen.

Qualität des Bildungspersonals: Es gibt keine gute Ausbildung ohne qualifiziertes Lehrpersonal. Dies gilt sowohl für die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte an Schulen als auch für das Ausbildungspersonal in Unternehmen. Ohne qualifizierte Förderer in den Unternehmen findet kein Lernprozess statt.

Unabhängige Prüfungen: Es gilt der Grundsatz: Keiner prüft, wen er ausgebildet hat! Zertifikate und Leistungsnachweise erhalten nur dann allgemeine Gültigkeit und Anerkennung, wenn sie von neutralen Prüfungsgremien erstellt, durchgeführt und bewertet wurden. Im Idealfall werden gemeinsame Prüfungsgremien aus Vertretern der Unternehmen und der Schulen gebildet.

Ständige fach- und sachgerechte Bewertung/Überwachung: Ein Berufsbildungssystem kann nicht statisch sein. In Deutschland werden jedes Jahr rund zehn Prozent der Berufsbilder den aktuellen Erfordernissen der Praxis angepasst, neu entwickelt oder gelöscht. Dies erhält die hohe Wertigkeit der Ausbildung und bedingt es, sie immer neu an den Arbeitsmarkt anzupassen. Aus diesem Grund muss ständig die Wirksamkeit des Systems institutionell durch unabhängige Gremien eingeschätzt werden, um notwendige Verbesserungen einzuleiten.  

In keinem Projekt lassen sich all diese Schritte von Beginn an verwirklichen. Es hilft jedoch, diese Ziele bereits bei den ersten kleinen Projektschritten zur Orientierung vor Augen zu haben. Zur Umsetzung dieser Ziele stellt die bbw-Gruppe das Know-how aus 50 Jahren Erfahrung in der Berufsausbildung bereit.