300 AUSBILDER WEITERQUALIFIZIERT
600 JUGENDLICHE IN VIER BERUFSFELDERN GESCHULT

Durchführende Gesellschaft

BINA Handwerkerschule Erbil

BINA Handwerkerschule Erbil

Die neue Handwerkerschule in Erbil bringt die bewährte bayerische Ausbildung nach Kurdistan und legt den Grundstein für die berufliche Zukunft vieler junger Menschen.

Mit Unterstützung des kurdischen Planungs- und Bildungsministerium baut das bfz seit 2017 in Erbil eine Handwerkerschule auf. Sie dient der Ausbildung syrischer Flüchtlinge und benachteiligter kurdischer Jugendlicher im BINA-Projekt. Dabei bietet BINA den Teilnehmern ein großes Leistungsspektrum: Das Angebot umfasst alle Schritte von einer ersten beruflichen Orientierung über eine hochwertige Ausbildung bis zur Vermittlung in Arbeit. Das bfz verfügt bereits über bewährte Instrumente zur Arbeitsmarktintegration in Bayern und passt diese dabei auf die lokalen Bedingungen im Nordirak an. Im Sinne der Nachhaltigkeit des Projekts werden lokale Fachkräfte als zukünftige Multiplikatoren der Konzepte ausgebildet. Das Projekt schafft damit langfristige Perspektiven für die Jugend vor Ort und trägt auch zur Stabilität in der Region bei.

Fehlende berufliche Chancen

Jungen Menschen im Nordirak fehlt es häufig an beruflichen Möglichkeiten. Das Bildungssystem ist deutlich geprägt von einem starken Fokus auf eine Anstellung im öffentlichen Sektor. Der Privatsektor ist sehr klein und bestehende Unternehmen beklagen häufig das geringe Bildungsniveau, vor allem im Bereich praktischer Fähigkeiten. Dazu kommt eine große Zahl an Flüchtlingen aus Syrien, die in Kurdistan nach Zuflucht und einer beruflichen Perspektive suchen.

Nicht nur eine neue Schule, sondern auch neue Inhalte

Insgesamt 460 syrische und kurdische Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren hat das bfz bereits bis April 2019 in der neu eröffneten Wasta Rajab-Schule ausgebildet. Zur Verbesserung des Unterrichts werden dabei mithilfe der deutschen Ausbilder ganz neue Curricula erstellt - beispielsweise in Grundlagen der Physik, Mathematik und Elektrotechnik. Vor allem moderne Themen wie z.B. die Ausbildung im Bereich Photovoltaik stoßen dabei auf großes Interesse.

Die 208 ausgebildeten Berufsschullehrer fungieren im Projekt als Multiplikatoren und geben ihrerseits ihr Wissen an andere weiter. Neben den fachlichen Inhalten der einzelnen Berufsfelder, bilden die bfz-Experten die Teilnehmer dabei auch in der Jobsuche und Arbeitsvermittlung aus. So wurden bereits 63 der Absolventen in der Folge in den Arbeitsmarkt integriert.

Die vier bewährten Eckpfeiler des BINA-Projekts sind:

  1. Profiling: Die Teilnehmenden werden auf ihre Befähigungen, Kompetenzen und Interessen geprüft, hingewiesen und dazu beraten.
  2. Berufliche Fortbildung: Entsprechend den Ergebnissen des Profilings werden die Teilnehmer in berufliche Qualifizierungen vermittelt. Die Maßnahmen werden in Bezug auf Inhalt und Dauer den Bedarfen vor Ort angepasst.
  3. Vermittlung in Arbeit: Die Zusammenarbeit mit Betrieben sorgt für Erfolg bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Um Praxisnähe zu sichern, werden die Teilnehmer nach Möglichkeit in Praktika oder Ähnliches vermittelt.
  4. Die Ausbildung der Ausbilder sorgt für die Nachhaltigkeit des  Projektes.

Die bfz-Trainer sind regelmäßig im Einsatz und vermitteln das Fachwissen an die Fachlehrer und ihre Schüler. Die Berufsbereiche sind dabei aktuell Mechatronik & KFZ, Photovoltaik, Heizung & Sanitär sowie Klima- & Elektrotechnik.

Der Startschuss des Projekts erfolgte im Februar 2017 und es läuft inklusive einer Verlängerung bis Juni 2019. Es wird dabei ausschließlich von der Bayerischen Staatskanzlei finanziert. Das bfz agiert als Projektdurchführer, vermittelt Expertenwissen aus dem Bereich der beruflichen Bildung und baut vor Ort eine lokale Beratungskompetenz sowie Netzwerkstrukturen auf.

Bild

Förderung:

Partner: