90 % der Absolventen von Ausbildungsbetrieb übernommen

Durchführende Gesellschaft

Förderung dualer Strukturen

Förderung dualer Strukturen

Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft zieht erfolgreiche Zwischenbilanz: Die Ausbildung von Fachkräften nach deutschem Vorbild verbessert die Jobchancen in Tunesien nachhaltig.

Seit Anfang 2012 ist das bbw mit mehreren Projekten, die die Berufsbildung fördern, in Tunesien aktiv. Ziel ist es, das tunesische Ausbildungssystem praxisnah und bedarfsorientierter zu gestalten. Die deutsche duale Ausbildung dient dabei als Vorbild. 

Praktische Komponente fehlt

Da die Verknüpfung zwischen schulischer und betrieblicher Ausbildung in Tunesien nach wie vor unzureichend ist und die Qualifikationen der Berufsschulabsolventen oft nicht den Anforderungen der Unternehmen entsprechen, wird die flächendeckende Einführung eines dualen Ausbildungssystems nach deutschem Standard weiter forciert.

Duale Ausbildung und Zertifizierungssystem

Bisher wurde in Zusammenarbeit mit tunesischen Partnern die neue Ausbildungsrichtung „Instandhalter Mechatronik“ implementiert. Die Ausbildung zum „Spritzgusstechniker“ wurde dahingehend angepasst, dass sie den aktuellen Bedarfen der Unternehmen entspricht. Mehrere Partnerschulen wurden zudem mit Maschinen ausgestattet, über 100 Lehrer in handlungsorientierter Didaktik weitergebildet. Die Auszubildenden sollen aktiv in den Unterricht einbezogen werden sowie selbständig und lösungsorientiert arbeiten. Die ersten beiden Pilotklassen gingen Ende 2013 mit dem neuen Ausbildungsberuf „Instandhalter Mechatronik“ an den Start. Mittlerweile gibt es bereits über 140 Auszubildende in dieser Fachrichtung. Die Azubis sind etwa 40 Prozent der Lehrzeit in Betrieben, mit denen ein Abkommen ähnlich des deutschen Ausbildungsvertrags besteht. Erstmalig erhalten sie eine geringe Ausbildungsvergütung.

Auf Wunsch des tunesischen Ministeriums für Berufsbildung und Beschäftigung (MFPE) wird zudem seit Dezember 2014 ein Zertifizierungssystem für den betrieblichen Ausbildungsteil in Tunesien entwickelt.